Galerie Thomas Fuchs
Patrick Angus / Navot Miller
Where loneliness lies
Persönlich und intim – diese knappe Charakterisierung trifft sowohl auf die Werke des US-amerikanischen Künstlers Patrick Angus (1953-1992) als auch auf die Gemälde des in Berlin lebenden israelischen Künstlers Navot Miller (*1991) zu. Im Zusammentreffen dieser beiden Künstler lässt sich noch ein weiterer verbindender Aspekt ausmachen: Das Thema Einsamkeit und deren Kompensation.
Patrick Angus thematisierte in seinen Werken bereits in den 1980er-Jahren offen seine Identität als schwuler Mann. Mit den Stripshows, Bars und Pornokinos zeigt er dabei auch jene Subkulturorte New Yorks, an denen schwule Männer trotz gesellschaftlicher Tabuisierung damals Gleichgesinnte treffen konnten. Ein glückliches Miteinander vermittelt Angus in diesen Darstellungen jedoch nur selten. Stattdessen bestimmt eine fast melancholische Atmosphäre der Einsamkeit und Isolation den Großteil seiner Bilder.
Mit ihrer intensiven und kontrastreichen Farbigkeit kommt Navot Millers Malerei auf den ersten Blick recht heiter daher. Die leuchtend-bunte Bildsprache, in die Miller seine Erfahrungen auf der Leinwand übersetzt, korrespondiert mit der vermeintlichen Unbekümmertheit des präsentierten Lifestyles. Doch auch Millers Gemälde besitzen bei genauerem Hinsehen eine subtil melancholische Stimmung. Erzeugt wird diese in erster Linie von seinen Figuren, die in den Werken der Ausstellung alle ihren Blick von uns ab und nicht selten sehnsuchtsvoll in die Ferne wenden.
(Text Tobias Bednarz)