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Birgit Unterweger
Code Red
Dichter früherer Epochen nutzten Blumen und Blüten als Metaphern für weibliche Anmut. Im Jugendstil verschmolzen Künstler Frauenfiguren sogar ganz unmittelbar mit Blumen.
Für Birgit Unterweger ist es auch der „zarte Schmelz“, wie sie es ausdrückt, der die Motive verbindet. Hier wie dort findet sich ein erotisch aufgeladenes Rot, ein über Jahrhunderte tradiertes Symbol für Feuer, Feurigkeit und Fleischeslust.
Der verschwommene Duktus verrät, dass Birgit Unterweger eigentlich mit der Kamera nicht fotografieren, sondern eher malen will. Die Blüten wirken wie mit dem Pinsel formuliert, der violette Schwung der Blätter könnte auch sehr gut mit einer breiten Borste gearbeitet sein. Durch die Verunklarung rückt die Schönheit der Farben ins Zentrum, die sinnliche Kraft der Formen. So öffnet uns diese verwischte Fotografie den Blick und lässt uns die Sinnlichkeit und Schönheit, die den Dingen inne ist, förmlich spüren.
Wenn Birgit Unterweger mit malerischen Mitteln Bewegung simuliert, überträgt sich diese auch ganz direkt auf den Betrachter. Das ist ein raffinierter Vorgang. Denn die Blume – trotz des steten Energietransfers – mehr oder weniger unbewegt in ihrer Vase steht. Und dennoch ist diesen Fotografien Dynamik, Flüchtigkeit und ewige Transformation und Veränderung eingeschrieben.