Schacher – Raum für Kunst
Oliver Wetterauer
Der Letzte macht das Licht aus
Humor muss nicht immer lustig sein: Der Ausstellungstitel trifft den lapidaren Unterton, den Witz und die Ironie, mit der Oliver Wetterauer auf etwaige Weltuntergangs-Stimmungen reagiert, ganz gut. Wenn der Protagonist bei "Invaders" mit einer Fliegenklatsche gegen aggressive Pixel-Gegner kämpft, weckt das wohlige Erinnerungen an die Jugend-Zeit vor dem Commodore-Computer, kann angesichts der Geschehnisse in der Ukraine aber auch als Symbol für unsere momentane Hilflosigkeit stehen.
Bei fast allen Werken ist die Hauptperson als Stellvertreter für den Künstlers himself erkennbar. Um aber eine Extrovertiertheit widerzuspiegeln, sind die Wetterauer-Figürchen viel zu klein, zu unheldenhaft und zu unauffällig gekleidet. Große Gesten, große Worte sind nicht seine Sache. Oder doch? Bei der aktuellen Arbeit "Der Letzte macht das Licht aus" sehen wir mehrere dunkle Silhouetten des Künstlers davon laufen, während eine Figur seine Hand schon am Schalter hat. Darf der Künstler (wovon ist er "der Letzte"?) Gott spielen?
Neben kleinformatigen Gemälden auf Holz und Leinwand, sind mehrteilige Zeichnungen, Bügelperlen-Bilder und ein Video zu sehen. Und mehrere QR-Codes, welche die BesitzerInnen von entsprechenden Mobiltelefonen zu interaktiven Augmented Reality-Raumzeichnungen führen.
Jörg Mandernach verwandelt derweil den Projektraum in eine "Obskure Kammer": Die Installation aus Wandmalerei, Papierarbeiten und medialen Lichtspielen lädt archaische Figuren und Formen zum Schattentanz ein.